6. Kurs Ikonenmalen - Volkshochschule Hamburg Harburg

Ort: Raum Florenz (direkt gegenüber dem Kino und direkt über Lidl)

Dieser Kurs bestand zur Hälfte aus Anfängerinnen, welche am Ende wunderschöne Ikonen der Gottesmutter Maria mit nach Hause nehmen konnten und der anderen Hälfte Fortgeschrittenen. Letztere malten nach frei gewählten Ikonenvorlagen, die ich zur Verfügung stellte oder welche selbst entdeckt und verwirklicht werden konnten. Andere vertieften spezielle Fähigkeiten und malten an einigen ihrer vorbereiteten Ikonen nur die Gesichter, um im Kurs das Lasieren mit Eitempera zu verfeinern. Auf diese Weise konnten alle an verschiedensten Arbeiten teilnehmen und ihr Wissen erweitern. Neben dem “malen” erfahren wir uns selbst neu; wir erleben uns staunend, von Selbstsicher bisweilen nah der Verzweiflung, werden dann aufgehoben und ermutigt, und staunen am Ende über unsere tollen Ergebnisse.

Was mir als Ikonenmalerin und Kursleiterin selbst deutlich wurde?
Ikonenmalen hat Ähnlichkeit mit Kochen: “Fehler” kann man nicht “wegmachen, radieren”, genauso wenig, wie vielleicht ein Zuviel eines Gewürzes wieder aus dem Kochtopf herausgefischt werden kann. Was macht man, wenn ein Kochunglück geschieht? Man kocht weiter, legt vielleicht zusätzlich eine Kartoffel hinzu, die zuviel Salz neutralisiert, oder etwas Zucker gegen zuviel Säure. Und genauso machen wir es beim Malen: wir arbeiten mit Kontrasten. Wo zuviel des Dunklen, muss im Gegenspiel wohl etwas mehr Licht hinein! So “wächst” eine Ikone unter der Regie des Charakters der jeweiligen Malerin, des jeweiligen Malers. Und darum haben auch ein-und-dieselben Ikonen doch immer ihre eigene Ausstrahlung, wenn sie erneut durch Licht und Farbe in unsere Welt hinein geschaffen werden.

Wie unterschreiben wir am Ende unsere Ikonen? Mit “Dia Xeiros”, griechisch, welches für “durch die Hand von ...”steht. aha. Wir malen also nicht allein, unsere Hand wird geführt. Ja, durch mich als Lehrerin auch. Aber die größte, schönste und tief durchdringendste Führung erhalten wir durch den Geist Gottes. Und genau das ist damit gemeint, wenn wir vor unseren Namen ΔΙΑ ΧΕΙΡΟC setzen.